Die Übergangsphase der Haare (Katagenphase)
Unsere Haare befinden sich stets in einer von drei Phasen. Eine davon nennt sich die Katagenphase - im Volksmund auch als Übergangsphase bekannt. Es handelt sich hierbei um die kürzeste Phase im Haarzyklus. Jedoch ist sie genauso von entscheidender Bedeutung wie die anderen beiden. Wir schauen uns heute an, was in der Katagenphase im Körper geschieht und worauf es zu achten gilt.
Was passiert während der Katagenphase mit unseren Haaren?
Am Anfang steht die Anagenphase (auch als Wachstumsphase bekannt). Sie beansprucht für sich eine Dauer von mehreren Jahren. Im Anschluss daran erfolgt eine kurze Katagenphase, welche nach etwa zwei Wochen abgeschlossen ist. Die Matrixzellen teilen sich nicht mehr, sodass die Haarwurzel in diesem Zeitraum kein weiteres Wachstum in der Papille anstrebt. Um diese Phase einzuleiten, versorgt unser Körper die Haarzwiebel nicht mehr mit Nährstoffen.
Unseren Haaren bleibt also nichts anderes übrig, als sich auf die veränderten Bedingungen einzustellen. Allerdings bemerken wir davon nichts, denn von der Katagenphase ist nur ein Bruchteil (bis zu 3%) unserer Haare betroffen. Sind die zwei Wochen zu Ende, geht die Haarpapille in die Telogenphase (Ruhephase) über. Dort setzt dann für etwa drei Monate der natürlich gewollte Haarausfall ein. Bevor die Matrixzellen wieder ihre Aktivitäten aufnehmen und neue Haare ausbilden.
Dieser Zyklus mit den drei Phasen bezieht sich dabei nicht nur auf die Kopfhaare. Unsere gesamte Haut ist dazu in der Lage. Neben der Kopfhaut, prägt sich bei Männern noch der Bartwuchs aus.
Der Prozess im Detail:
- Während der Katagenphase kommt die Zellteilung in der Haarmatrix zum Erliegen.
- Ein Resultat der gestoppten Versorgung mit Nährstoffen.
- Das Haarfollikel beginnt zu schrumpfen.
- Anschließend wandert die Haarwurzel in dieser Phase nach oben.
- Es kommt zur Ablösung von der Papille.
Warum unterziehen sich unsere Haare der Übergangsphase?
Wie der Name es schon vermuten lässt, bereiten sich unsere Haare auf den letzten Schritt vor. So sehr sich unsere Matrixzellen in der Kopfhaut und anderswo auch Mühe geben. Irgendwann ist der Zyklus eines Haares einfach beendet. Durch die gestoppte Versorgung mit Nährstoffen, geht dem Haar bzw. Haarfollikel ganz schnell die Kraft aus. Was wichtig ist, damit in der Telogenphase der gewollte Haarausfall einsetzen kann.
Was bezeichnet ein dystopisches Katagen?
Diese besondere Form der Übergangsphase kommt beim gesunden Menschen nicht vor. Ein dystopisches Katagen wird durch negative Einflüsse ausgelöst. Bspw. durch eine bestehende Krankheit, Infektion oder die Einnahme von Medikamenten mit entsprechender Nebenwirkung. Die Haarfollikel können sich hierbei nicht gesund entwickeln. Stattdessen brechen sie ab und es kommt zum Haarausfall. In den meisten Fällen sind davon nur wenige Haare betroffen, sodass es nicht sonderlich auffällt.
Warum ist die Papille im Haarzyklus so wichtig?
Während der Wachstumsphase (Anagenphase) bilden sich in der Papille ständig neue Zellen. Dabei ist ihr die Haarmatrix behilflich, welche den Bauplan für unsere Haare enthält. Über Blutgefäße erhält die Papille alle notwendigen Nährstoffe, damit das Haarwachstum überhaupt stattfinden kann.
Wie lässt sich die Katagenphase stoppen?
Der Wunsch nach ewig wehrendem Haar ist verständlich, aber nicht logisch nachvollziehbar. Alle Zellen in unserem Körper streben nach einer gewissen Zeit ihre Erneuerung bzw. den Austausch an. Manche benötigen dafür nur wenige Tage, andere lassen sich einige Jahre Zeit. So bspw. unsere Haare, welche in der Wachstumsphase am längsten verweilen.
Was kommt nach der Übergangsphase?
Die dritte Phase in unserem Haarzyklus beschreibt die Ruhephase (Telogenphase). Unser Haarwachstum ist bereits vollkommen zum Erliegen gekommen. Über die nächsten drei Monate kommt es zum natürlichen Haarausfall. Genaue Angaben, wie viele Haare sich in der Ruhephase befinden, gibt es nicht. Die Schätzungen variieren zwischen 8% und 14%. Wohl auch deshalb, weil der Haarausfall durch zahlreiche Faktoren beschleunigt werden kann. Durch eine mangelhafte Ernährung, zu viel Stress und/oder bestehende Erkrankungen.
Wie unterscheiden sich Haarausfall und Alopezie?
Während unser Kopfhaar regelmäßig einem gewollten Haarausfall, bezieht sich Alopezie auf eine ernstzunehmende Störung. Die gesamte Kopfhaut (inkl. Haarpapille, Follikel etc.) funktioniert dann nicht mehr ordnungsgemäß. Der Arzt unterscheidet dabei zwischen diversen Formen der Alopezie. Denn der Haarausfall kann erblich bedingt oder durch eine Krankheit ausgelöst worden sein. Ebenso kann es sich um eine Medikamenten-Nebenwirkung handeln.
Zu Beginn der Therapie gilt es die genaue Ursache abzuklären. Damit die Behandlung möglichst präzise und somit erfolgsversprechend sein kann. Wobei bisherige Therapien häufig nur während der Dauer ihrer Anwendung wirken. Bei lang anhaltender Behandlung ist deshalb zwischen Nutzen und Risiko (Nebenwirkungen) abzuwägen.
Frauen wie Männer können gleichermaßen eine Alopezie erleiden. Lediglich die Gründe dafür variieren in ihrer Häufigkeit. Die berühmten Geheimratsecken betreffen meistens die Männer, während Frauen meistens hormonell bedingten Haarausfall erleiden.
Was wird als Kolbenhaar bezeichnet?
Ein jedes Follikel ist mit seiner Papille verbunden. Erst in der Telogenphase kommt es dazu, dass sich die Haarpapille neu ausbildet. Dann kommt wiederum die Haarmatrix ins Spiel, um das nächste Haar aufzubauen. Während sich die Haare noch in der Telogenphase befinden, spricht die Wissenschaft vom Kolbenhaar.
Fazit zur Katagenphase: Keine Nährstoffe mehr für die Haare
Während die Anagenphase das Haarwachstum für viele Jahre bestimmt, verläuft die Katagenphase nur etwa zwei Wochen. In dieser Zeit stellt die Haarmatrix das Wachstum neuer Zellen ein. Danach geht es im Zyklus für einige Monate mit der Ausfallphase (auch Telogenphase oder Ruhephase genannt) weiter.
Obwohl die Übergangsphase nur sehr kurz andauert, ist sie dennoch von großer Bedeutung. Sie signalisiert dem Follikel, dass es nun keine weiteren Nährstoffe erhält. Unsere Kopfhaare, Barthaare und der Rest bereiten sich dann auf den Ausfall und anschließenden Austausch vor.
Sollte es zu einem akuten Haarausfall (Alopezie) kommen, ist mit dem Hautarzt eine geeignete Therapie zu besprechen. Jedoch ist es üblich, dass wir pro Tag bis zu 100 Haare verlieren. Das gilt für Männer wie Frauen. Alles darüber gilt es medizinisch abzuklären. Um zu prüfen, ob eine Störung im Haarzyklus vorliegt.