Die Haarwurzel | Aufbau & Funktion
Obwohl jedes Haar für sich sehr fein und kaum sichtbar ist, steckt doch ein Wunderwerk der Natur in ihnen. Beginnend mit der Haarwurzel, welche sie mit Hilfe von Keratin und Hornzellen ausbildet. Wir wollen uns heute ihren Aufbau genauer anschauen und welche Funktionen die Haarwurzel sonst noch übernimmt.
Wie sind unsere Haarwurzeln aufgebaut?
Der Ursprungsort unserer Haare sitzt tief in der Lederhaut verankert. Auf diese Weise kann sie unser Körper in Ruhe bilden und sie sind zugleich weitestgehend reißfest gelagert. Der Begriff „Haarwurzel“ beschreibt dabei einen mehrschichtigen Aufbau. Ganz unten sitzt die Papille bzw. Haarpapille. Sie schiebt während der Wachstumsphase kontinuierlich neue Haarzellen nach. Die Haarpapille und der sie umgebende Bereich werden als Haarmatrix bezeichnet. Während sie nach oben wandern, werden entwickeln sich die mit Keratin gestärkten Hornzellen zum Haarschaft. Er wiederum steckt im Haarfollikel und dringt durch die Hautoberfläche nach außen.
Darüber hinaus existieren hier noch eine Talgdrüse und die sogenannten Melanozyten. Letztgenannte gibt unseren Haaren färbende Pigmente mit auf den Weg. Alle Bestandteile zusammengenommen charakterisieren die Haarwurzel. Nicht zu verwechseln mit der Haarzwiebel, welche nur den unteren Teil in der Lederhaut darstellt.
Welche Funktionen übernimmt die Haarwurzel?
Ganz gleich ob Kopfhaar, Barthaar oder der Rest unserer Behaarung. Sie würden ohne die Haarwurzel nicht existieren, welche drei wesentliche Aufgaben übernimmt.
Haarwachstum: Wie bereits erwähnt, entsteht jedes Haar durch die Papille am Boden der Haarzwiebel. Dieses Wachstum führt zur Ausbildung der Haarfollikel. Hierbei wird das Haar mit Nährstoffen versorgt, damit es widerstandsfähiger gegenüber Umwelteinflüssen ist.
Färbung: Mit Hilfe der Melanozyten erhält das Haar seine Farbe. Typisch dabei ist, dass es sich auf der Kopfhaut, dem Bart sowie Schambereich farbintensiver zeigt. Während die Behaarung am Rest des Körpers unauffälliger gestaltet ist.
Fester Halt: Zuletzt will die Wurzel dafür sorgen, dass unsere Haare eine gewisse Reißfestigkeit besitzen. Dabei hilft der verdickte Anfang in unserer Lederhaut, auch bekannt als Haarzwiebel. Außerdem sitzen unsere Haare entsprechend tief in der Kopfhaut und anderswo, um zusätzlichen Halt zu gewährleisten.
Die Haarwurzel stärken: 4 Tipps gegen Haarausfall
Wenn die Wurzel der Ursprung für unsere Haare darstellt, wollen wir diese bestmöglich stärken. Männer wie Frauen können einiges beachten, um Haarausfall vorzubeugen. Nachfolgend fassen wir ein paar Tipps zusammen, welche deinem Haarwachstum helfen.
- Bei der Haarpflege gilt es auf die Anwendung milder Shampoos zu achten. Auch andere Produkte zur Pflege und Styling sollten auf sensible Haut bzw. Haare ausgelegt sein. Die gründliche Reinigung der Haare ist entscheidend, damit diese von außen zugeführten Nährstoffe optimal aufnehmen können. Empfehlenswert sind meistens Produkte aus dem Reformhaus und von speziellen Marken.
- Ein Fön strapaziert unsere Haare enorm. Seine Hitze kann leicht auf die Kopfhaut und bis in die Haarwurzeln gelangen. Wer seine Haare nicht an der Luft trocknen lassen möchte, sollte zumindest eine kühlere Stufe am Fön verwenden.
- Zöpfe flechten mag schick aussehen, zieht aber kräftig an den Haarwurzeln. Um diesen Stress und somit übermäßigem Haarausfall vorzubeugen, empfiehlt es sich die Haare offen zu tragen. Oder diese nur locker zu flechten, damit keine unnötigen Zugkräfte auf die Haarwurzeln entstehen.
- Eine Massage der Kopfhaut fördert die Durchblutung. So gelangen wichtige Nährstoffe, Vitamine & Co besser zu den Haaren.
Welche Nährstoffe & Vitamine verhindern Haarausfall?
Wenn es sich um die erblich bedingte, androgenetische Alopezie handelt, kann kein Vitamin den Haarausfall gänzlich stoppen oder gar umkehren. Dennoch kann es nicht schaden, die Haarwurzel bzw. Haarzwiebel über die Ernährung entsprechend mit Vitaminen, Mineralstoffen & Spurenelementen zu versorgen. Relevant sind hierbei:
- Während der Wachstumsphase benötigen unsere Haare unter anderem viele Proteine. Vorrangig Prolin und Lysin. Sie beteiligen sich ebenso an den Funktionen im Haarfollikel.
- In der Forschung ist bekannt, dass ein Mangel an Zink den Haarausfall begünstigen kann. Das Spurenelement und Kupfer wirken bei verschiedenen Enzymen mit, die sich mit dem Haarwachstum in Verbindung bringen lassen.
- Essentielle Fettsäuren sollten in der Ernährung täglich auf dem Plan stehen. Für unsere Haare sind dabei in erster Linie Koenzym Q10 und α-Tocopherol (Vitamin E) entscheidend. Andernfalls verliert unsere Haut an Gesundheit. Was wiederum unsere Haarwurzeln beeinträchtigt.
- Unserem Körper bzw. Stoffwechsel darf es auch nicht an Eisen und Selen mangeln. Ihre Wirkungsweisen auf unsere Haare und deren Wachstum sind noch nicht abschließend geklärt. Es scheint aber einen Zusammenhang zu geben, wie gut sich unsere Haarwurzeln unter deren Einfluss entwickeln.
- In punkto Ernährung gilt es nicht nur auf Vitamin E zu achten. Für die Pflege der Haare von innen sind ebenso Vitamin A und D relevant. Aber auch Biotin (Vitamin H) sowie B-Vitamine beugen einem möglichen Haarausfall vor.
- Ausreichend Wasser zu trinken, kann den kleinen, aber feinen Unterschied für unsere Haare ausmachen. Wenn Frauen und Männer zu wenig trinken, trocknet die Haut übermäßig aus. Sei es die Kopfhaut oder im Gesicht. Pro Tag werden um die 30ml pro Kilogramm an Körpergewicht empfohlen. Eine 60kg schwere Frau müsste demnach etwa 1,8 Liter trinken, während es bei einem 80kg schweren Mann schon 2,4 Liter wären.
Was sind die möglichen Ursachen von Haarausfall?
Es ist vollkommen normal, dass wir täglich bis zu 100 Haare verlieren. Ein halbvoller Kamm oder Bürste sind noch kein Grund zur Sorge. Sollte der Haarausfall jedoch stärker in Erscheinung treten, gilt es die möglichen Ursachen zu erforschen.
- Von der androgenetischen Alopezie unserer Haare schrieben wir bereits. Sie ist erblich bedingt und es können sowohl Frauen als auch Männer von ihr betroffen sein. Hierbei spielen die Hormone verrückt. Bisherige Therapien wirken, wenn überhaupt, meist nur für die Dauer ihrer Anwendung.
- Für unser Haarwachstum benötigt der Körper gewisse Bausteine (siehe oben). Wenn diese nicht ausreichend vorhanden sind, fährt unser Stoffwechsel auf Sparflamme. Dabei setzt er Funktionen aus, auf die unser Körper nicht zwingend angewiesen ist. Unsere Haare werden dünner, da nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Schlimmstenfalls kommt es zu akutem Haarausfall.
- Wer Hormon-Präparate oder andere Medikamente einnimmt, könnte seine Ursache für den Haarausfall gefunden haben. Hier hilft ein Blick in den Beipackzettel. Bspw. kann die Pille der Frau eine solche Nebenwirkung erzeugen.
- Das falsche oder gar ein aggressives Shampoo, pflegt die Haare nicht, sondern beeinflusst deren Gesundheit negativ. Von Haarausfall betroffene Personen sollten sich von ihrem Hautarzt und/oder Sanitätshaus beraten lassen. Damit die Pflege auf dem Kopf und im Gesicht (für Männer mit dem Wunsch nach starkem Bartwuchs) ideal auf die Bedürfnisse abgestimmt wird.
- Falls diese Ursachen alle bzgl. Haarausfalls nicht zutreffen, könnte eine vorherrschende Krankheit den Grund liefern. Ebenso könnte ein dauerhaft geschwächtes Immunsystem vorliegen.
- Desweiteren scheinen Raucher häufiger von Haarausfall betroffen zu sein. Generell ist zu analysieren, ob eine ungesunde Lebensweise die Ursache für ein mangelndes Wachstum der Haare sein könnte.
Fazit zur Haarwurzel: Der Ursprung steckt tief in unserer Haut versteckt
Ähnlich den Pflanzen, entspringen unsere Haare aus Wurzeln. Diese befinden sich meistens in der Wachstumsphase und bilden dabei neue Haarfollikel aus. Der für uns sichtbare Teil wird Haarschaft genannt. Darunter liegen die Haarwurzeln tief in der Haut versteckt. Beginnend mit der Haarzwiebel, in welcher die Papille sitzt. Von dort aus beginnt das Wachstum unserer Haare. Auf dem Weg hinauf zum Haarschaft, stärken Hornzellen und Keratin unsere Haare.
Doch eben dieses Wachstum kann nur einwandfrei funktionieren, wenn die Bedingungen stimmen. Zu den wichtigsten Tipps zählen eine ausreichend gesunde Ernährung sowie die richtige Haarpflege. Auf diese Weise können nicht nur unsere Haare, sondern auch die Haut auf dem Kopf, gut gedeihen. Dafür ist eine Fülle an Nährstoffen notwendig. Davon profitiert keinesfalls nur das Kopfhaar. Auch der Bartwuchs beim Mann ist darauf angewiesen.
Auf der anderen Seite gilt es zu schauen, ob unser Kopfhaar keiner zu starken Beanspruchung ausgesetzt ist. Stimmt alles mit dem Hormonhaushalt? Wird auf das Rauchen verzichtet? Bestehen irgendwelche Krankheit und werden Medikamente regelmäßig eingenommen? Der Ausfall unserer Haare (Alopezie) kann viele Ursachen haben.